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Kronen Zeitung

11.02.2024, 10:00 Uhr
ÖsterreichBrasilien

POLSTER UND OGRIS

„Der Toni würde heute 50 Tore pro Jahr schießen“

Christian Mayerhofer

Sie sind Austria- und Nationalteam-Legenden und auch große Schmähbrüder - gestern trafen Viktorias Polster und Neo-Stockerauer Ogris in Meidling im kultigen Trainerduell aufeinander. Die „Krone“ war dabei und bat die violetten Kicker-Legenden zum Doppel-Interview.


Viktoria-Platz, 35 Minuten vorm Test des Wiener Ostliga-Klubs gegen NÖ-2.-Landesligist Stockerau (am Ende 5:1): Toni Polster und Andi Ogris begrüßen einander mit „Bruder“, einer Umarmung und schreiten zum „Krone“-Interview (Video siehe oben).

Bild: Christian Mayerhofer

Krone: Ihr habt so viel gemeinsam erlebt. Wie besonders ist dieses Duell?Polster: Der Andi ist ein großer Freund, aber man will immer gewinnen.
Ogris: Wir freuen uns, dass wir uns sehen, können ein bisserl Schmäh führen.
Polster (lacht): Ja, und der Verlierer zahlt!

Ihr wirkt richtig schlank und fit - so als könntet ihr noch selbst einlaufen?Polster: Da hätte keiner eine Freude. Weder die Viktoria noch die Fans. Daher lass’ ich es lieber.
Ogris: Wären wir in einem Team, hätten sie schon Freude. Ich weiß, dass ich dem Toni den Ball nur hinspielen muss.

Bild: Sepp Pail

Bild: Mario Urbantschitsch

Toni, du bist Tennis- und Ski-afin, wurdest auch beim Promi-Race in Schladming vermisst. Wie sieht das sportliche Programm aus?
Polster: Ja, ich musste nach der Operation (Anm.: Magendurchbruch) absagen, habe mit der Reha begonnen und taste mich heran. In zwei, drei Wochen werde ich wieder mit Tennis starten - und meine Freunde anständig panieren (lacht).
Ogris: Ich bin bei mehreren Sachen dabei, etwa bei der Copa Pelé, wo wir 10, 15 Partien im Sommer spielen. Dazu Tennis und hie und da Wandern. Ich bin fit, könnte Bäume ausreißen.
Polster: Man muss den Hut ziehen, wie viel er abgenommen hat.

Bild: ORF

Wenn ihr heutzutage Profis wärt - was würdet ihr dem anderen zutrauen?
Ogris: Der Toni war der beste Stürmer, den Österreich je gesehen hat. Er wäre noch heute der Torjäger, würde aber nicht 30 Tore schießen, sondern 50.

Ex-Kollegen sind noch höher tätig, etwa Schöttel als ÖFB-Sportchef oder Herzog als „Co“ von Südkorea. Eure Trainer-Laufbahn?
Polster: Ich find’s lustig, wie manche Vereine in Österreich auf Trainer kommen. Der Prophet im eigenen Land zählt nichts, obwohl wir so eine gute Ausbildung haben. Ich bin bei der Viktoria sehr gut aufgehoben, muss niemand hinten reinkriechen.
Ogris: Ich habe in Stockerau eine spannende Aufgabe, kann entwickeln. Das macht Riesenspaß. Ich bin beim Toni, dass eher ins Ausland geschaut wird, auf Trainer, die eh kein Schwein kennt.

Bild: Gerhard Gradwohl

Zur Austria: Wie beurteilt ihr die aktuelle Lage?
Polster: Es ist besorgniserregend. Wird ganz, ganz schwer, die Meistergruppe. Finanziell ist auch nicht viel los. Ich weiß nicht, wie lange dieses Pulverfass noch gut geht, habe Angst um meinen Verein.
Ogris: Die Kopfschmerzen, die man mit der Austria haben muss, sind massiv. Ich hoffe, dass ein Investor mit richtig Geld einsteigt.

Ihr werdet heuer beide 60 - gibt’s ein gemeinsames Fest?
Ogris: Wir fangen am 10. März beim Toni an, hören am 22. Dezember beim Zsak Manfred auf. Denn es gibt vier 60er: Polster, Wohlfahrt, Ogris, Zsak.
Polster: Passt, ich habe noch nichts vor (lacht).


Das Video und mehr zu diesem Beitrag gibt es auch auf krone.at.

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